Titel: S Haus
Ort: Düsseldorf
Auftraggeber: Thunissen GmbH & Co.KG, Düsseldorf
Status: Entwurf
Jahr: 2013-2014
Die Bismarckstraße liegt mitten im Düsseldorfer Bahnhofsviertel. Ausgehend vom Hauptbahnhof über die, knapp zehn Gehminuten entfernt, querende Königsallee hinweg zur Altstadt und schließlich zum Rheinufer als Endpunkt, gehört die Bismarckstraße zu denjenigen Straßenzügen, die als zentrale Einfallstore für Zugreisende in die Innenstadt Düsseldorfs funktionieren. Das Viertel ist attraktiv, weil es einerseits zentral gelegen ist und sich andererseits mit seinem großen internationalen Kultur- und Gastronomieangebot zu einem Szene- und alternativen Wohnquartier entwickelt. So ist es wenig verwunderlich, dass der Düsseldorfer Stadtrat beschlossen hat, das durchaus auch mit Problemen belastete Gebiet durch gezielte Maßnahmen und Konzepte zu unterstützen und im Rahmen einer Stadtreparatur aufzuwerten.
Nach dem Kö-Bogen I und dem nachfolgenden Kö-Bogen II soll nunmehr vom Bahnhofsplatz aus der "Kulturbogen" als markante internationale Achse geschlagen werden. Hierbei fällt der Bismarckstraße eine besondere Rolle zu. Sie soll als eine der zwischen den drei Hauptverbindungsadern liegende Mobilitätsachse verkehrsberuhigt konzeptioniert und fußgängergerecht umgestaltet werden. So werden in Zukunft neben Bänken und Beleuchtung auch kleine Aufenthaltsbereiche sowie neue Überwege geschaffen. Diese Maßnahmen veranlassen die Hauseigentümer ihre Immobilien zukunftsfähig aufzuwerten und marktgängig zu sanieren. Das Projekt umfasst zwei nahezu identische unmittelbar nebeneinanderliegende und Mitte der 1950er Jahre errichtete stark sanierungsbedürftige sechsgeschossige Stadthäuser.
Der Entwurf sieht eine umfangreiche Entkernung der Bestandsgebäude vor. Ähnlich wie bei anderen Umbauprojekten bereits erfolgreich von uns praktiziert (Umbau Horten Warenhaus Neuss) oder geplant (Umbau Hamtorhochhaus Neuss) werden hierbei die Bauwerke auf ihre intakte statische Grundstruktur zurückgebaut, um dann aufbauend auf den erhaltenswerten und funktionstüchtigen Stahlbeton-Rohbauten die gewünschten hochwertigen, marktgerechten und vor allem auch zeitgemäßen innerstädtischen Wohnungen realisieren zu können. Die ausgesprochen günstige zentrale Lage des als "Kulturbogen" aufgewerteten Bahnhofsquartiers und die hiermit verbundenen Gebäudewertsteigerungen und Mieterwartungen rechtfertigen die komplexe und umfassende Herangehensweise an diese Planungsaufgabe.
Das Konzept fasst die beiden Gebäudefassaden zu einer großzügigen Einheit zusammen. Zur Bismarckstraße signalisiert eine gebäudehohe Glasfassade offene Transparenz und die hiermit verbundene selbstbewusste und großstädtische Signifikanz eines artifiziellen Loft-Wohngebäudes New Yorker Prägung. Auskragende Aluminium-Fassadenbänder umschlingen das Gebäude in Form eines Mäanders. Die dazwischen geschichteten Glasfassaden als Aluminium-Pfosten-Riegel-Fassaden unterstreichen die bewusst herbeigeführte solitäre Wirkung des Gebäudezwillings. Hofseitig werden in Leichtkonstruktion weiträumige Loggien für die umfassend umorganisierten Wohnungen errichtet. Nutzbare Außenflächen im rückwertigen Innenhof sowie Dachterrassen vervollständigen die neue Nutzungsqualität der Gebäude-Metamorphose.

Presse:

RP  "Bahnhofsviertel mit 'Kulturbogen' aufwerten"

WZ  "Neues Gesicht für Bahnhofsviertel"

S Haus Düsseldorf