Titel: Karstadt Sporthaus
Ort: Bremen
Auftraggeber: Karstadt AG, Essen
Status: Realisiert
Jahr: 1995-1997
Das sechsgeschossig geplante Karstadt Sporthaus an prominenter Stelle in der Fußgängerzone der Bremer Altstadt gelegen, stellt mit seiner innovativen Fassadenidee ein Pilotprojekt für sich öffnende Kaufhäuser dar. Der Wunsch des Bauherren die Geschehnisse des Kaufhausinneren nach Außen sichtbar werden zu lassen und somit den Passanten bereits von der Straße her in die Szenerie einzubeziehen, kollidiert natürlicherweise mit der auf Effizienz angewiesenen Nutzungskonzeption eines Kaufhausbetreibers. Die technische Problematik der entstehenden Stauwärme hinter einer transparenten Glasfassade, zusammen mit der Unlösbarkeit der Möblierungsfrage, brachte uns auf die Idee, die Schwierigkeiten so miteinander zu kombinieren, dass sie sich gegenseitig aufheben würden.
Das Konzept sieht eine zweischalige Fassadenkonstruktion vor. Die äußere Schale bildet eine Glasvorhangfassade mit doppelter Isolierverglasung, hinter der in einem Abstand von ca. 0.60 Meter eine zweite innere Ebene angeordnet ist, die aus einer Kombination mobiler Einrichtungselemente und senkrecht gestellten, drehbaren und verschiebbaren Holzlamellen besteht. So wird sichergestellt, dass die Stauwärme im abgeschlossenen Luftzwischenraum gezielt abgeleitet werden kann, der Raum zwischen den zwei Ebenen ideal für variable Dekorations- und Werbemöglichkeiten genutzt werden und die aus einheimischen Hölzern bestehenden Rückwände der Einrichtungselemente aufgrund der freien Anordnungsmöglichkeiten ein sich ständig veränderndes, lebendiges Fassadenbild bieten werden.

Im Dezember 1998 erschien unter dem Titel "Sporthaus Bremen" eine umfangreich bebilderte Projektdokumentation.

Presse:

Bauwelt  "Dachflächen and Mini-Sportplatz"

Architekturführer Bremen  "Kaufhaus Karstadt Sport"

Karstadt Sporthaus Bremen